So kreierst du ein Meisterstück: Nähmaschine Stiche Erklärung
Egal ob du ein Näh-Anfänger ein erfahrener Hobby-Schneider bist, deine Nähmaschine wahrscheinlich hat mehr zu bieten, als du denkst. Nähmaschinen können mit nur 8 oder bis zu 100 oder sogar mehr Stichen ausgestattet sein und je komplizierter die Maschine ist, desto mehr Einstellungen wird sie haben. Dies kann zum Experimentieren mit verschiedenen Projekten nützlich sein – kann jedoch auch schnell zu viel werden. Bestimmte Stiche sind beispielsweise dazu da, um zwei Stoffstücke mit einander zu vernähen, ein anderer Stich ist speziell für elastische Stoffe geeignet und wieder eine andere Einstellung wird zum Versäubern eines Saums verwendet.
Folge unserer Anleitung, um den besten Stich für deine Näharbeit und Infos zu allen üblichen Stichen zu finden.
Bevor du mit dem Nähen beginnst: Stichlänge und -breite
Stichlänge
Neben der Art des Stiches, kannst du auch die Länge der einzelnen Stiche einstellen. Eine niedrige Stichlänge bedeutet einen engere Naht, da die Anzahl der einzelnen Stiche in einem bestimmten Abschnitt höher ist. Mit einer hohen Stichlänge kann hingegen eine lockere Naht erzielt werden, da sich im selben Bereich weniger Stiche befinden. Eine hohe Länge wird generell für dicke und robuste Stoffe eingesetzt.
Stichbreite
Je nach Stichart (z.B. bei Zickzackstichen) kann auch die Breite der einzelnen Stiche eingestellt werden: Dies bestimmt, wie weit die Nadel sich bei nicht geraden Stichen zur Seite bewegen soll. Gerade Stiche sind hiervon nicht betroffen und bei komplizierteren Nähten kommt es ganz auf den Stoff an. So benötigt ein dehnbarer Stoff wie Jersey eine niedrige Stichbreite, während andere Textilien von einer höheren Einstellung profitieren.
Die Basics
Steppstich
Der Steppstich (auch: Geradstich) ist der bekannteste aller Stiche und kann für die meisten Näharbeiten (außer zum Versäubern einer Naht) verwendet werden. Der robuste Stich verläuft in einer geraden Linie von oben nach unten und verwendet hierbei Fäden beider Spulen.
Doppelnaht
Kleidungsstücke wie T-Shirts oder andere Artikel aus Jersey werden häufig mit zwei geraden Nähten am Saum versäubert. Bei dieser Doppelnaht handelt es sich mehr oder weniger um einen doppelten Steppstich. Eine Doppelnaht kann mit zwei Steppstichen nebeneinander oder mit einer speziellen Zwillingsnadel erzielt werden.
Zickzackstich
Obwohl ein Zickzackstich hauptsächlich zum Versäubern eines Saums verwendet wird, kann die Naht auch zum Zusammennähen zweier Stoffstücke genutzt werden. Ein Zickzackstich ist besonders für dehnbare Stretch-Stoffe geeignet. Beim Nähen dieser Stoffe mit einem Zickzackstich sollte eine niedrige Stichlänge eingestellt werden.
Versäubern
Zickzackstich
Ein Zickzackstich ist eine sichere und saubere Wahl zum Versäubern der Säume eines Kleidungsstücks. Nach Vernähen des Saums wird das offene Ende des Stoffes mit einer Zickzacknaht versehen, um ein Ausfransen zu verhindern. Vergiss‘ hierbei nicht, den Rest des Stoffes abzuschneiden.
Verwendung: Versäubern von Säumen, besonders bei Stretch-Stoffen
Stepp-Pulloverstich
Der Stepp-Pulloverstich wird zum Versäubern von Strickstoffen verwendet, die sich bei der Verwendung eines geraden Stiches verziehen können. Platziere die Naht parallel zum Saum und schneide den übrig gebliebenen Stoff mit offener Kante ab.
Verwendung: Versäubern von dickeren Stoffen, Textilien ohne Stretch und Strick
Blindstich
Ein Blindstich ist besonders für Kleidungsstücke geeignet, da mit ihm Säume unsichtbar angenäht werden können. Hier werden winzige Stiche auf der Außenseite platziert, während sich die restlichen Stiche im Inneren des Saums befinden. Zum Nähen eines Blindstichs wird zusätzlich ein Blindstichfuß benötigt.
Verwendung: Saubere, versteckte Säume von Hosen, Röcken und anderen Kleidungsstücke
Knopflochstiche
Viele Nähmaschinen sind mit speziellen Stichen ausgestattet, die sogar Knopflöcher nähen können. Mit diesen Stichen ehältst du nicht nur ein sauberes Finish, sondern sparst auch Zeit – Besonders bei Artikeln mit vielen Knopflöchern, wie Hemden oder Kissenbezügen. Hierzu wird häufig ein besonderer Knopflochfuß benötigt. Einige Maschinen sind in der Lage das Knopfloch automatisch zu kreieren: Alles was sie benötigen sind die Dimensionen.
Hier eine Auswahl der bekanntesten Knopflochstiche:
Standardknopfloch – Ein rechteckiges Knopfloch, das für die meisten Kleidungsstücke und Wäsche verwendet werden kann.
Augenknopfloch mit Querriegel – Ein eckiges und ein rundes Ende für größere Knöpfe, geeignet für Jacken und Hosen.
Rundknopfloch – Ein Knopfloch in ovaler Form, das für leichte Kleidungsstücke und feinere Stoffe geeignet ist.
Elastikknopfloch – Ein Knopfloch für elastische Stoffe mit offenen Stichen, die weiter voneinander platziert sind.
Plattstiche
Plattstiche sind Zierstiche, die mit Hilfe von Zickzackstichen in verschiedenen Breiten dekorative Muster kreieren. Mit einer Nähmaschine kannst du Plattstiche zum Erstellen von Applikationen oder Zierden, wie Dreiecken, Rauten, Blätter oder Kreise verwenden. Diese Stiche werden besonders für Bastel- und DIY-Arbeiten genutzt und verleihen Kissen, Decken oder anderen Heimtextilien eine spielerische Note.
Zierstiche
Auch diese Stiche werden hauptsächlich für dekorative Zwecke eingesetzt. Im Gegensatz zu Plattstichen, die klassischen Stickereien ähneln, kreieren sie jedoch kein einzelnes Muster in einer bestimmten Form. Zierstiche hingegen werden für offenere Muster genutzt, die wie eine klassische Naht von oben nach unten verlaufen. Verleihe deiner Näharbeit mit einem Muster aus Blätter, Blumen, Herzen und mehr einen schönen und einzigartigen Abschluss. Diese Stiche wirken am Besten in verschiedenen Farben, um sie von anderen Nähten abzusetzen.
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