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Was ist Kaliko und ist es der vielseitigste Stoff überhaupt?

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Was ist Kaliko?

Es mag uns nicht auffallen, jedoch ist Kaliko wirklich überall zu finden. Von Leinwänden, über die ersten Entwürfe von Kleidungsstücken, bis zu Vorhängen, Kissenbezügen, Möbeln und Taschen. Der einfache und unglaublich vielseitige Stoff ist auch als Kattun bekannt und hat seinen Platz in unserem Alltag über Jahrhunderte verdient. Doch was ist Kaliko eigentlich?

Woraus besteht Kaliko?

Kaliko ist ein glattes und dichtes Material aus Baumwollfasern in Leinwandbindung. Die Fasern werden häufig nicht bearbeitet oder gebleicht, was dem Stoff eine rustikale Note verleiht. Kaliko ist weniger steif als Canvas oder Denim, jedoch fester als Musselin. Aufgrund seines unbearbeiteten Zustands ist der Stoff üblicherweise recht günstig.

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Was ist Kaliko: Herstellung

Kaliko oder Kattun ist ein vollkommen natürlicher Stoff auf Baumwollbasis. Auf ungebleichtem Kaliko können Rückstände der Baumwollpflanze zu sehen sein, die dem Stoff eine gräuliche Farbe verleihen. Dies macht das Material perfekt zum Bedrucken. Bei der Produktion von Kaliko wird natürliche Baumwolle verwendet.

Die Baumwolle wird von den Pflanzen getrennt und zu Fäden gesponnen. Für andere Stoffe werden die Baumwollfäden in einem Bad geblichen, um eine helle weiße Farbe zu erhalten. Bei Kattun ist dies jedoch nicht der Fall: Hier wird der übermäßige Einsatz von Chemikalien vermieden. Kalikostoff ist leinwandbindig. Dies bedeutet, dass die einzelnen Fäden abwechselnd überkreuzt werden, um ein festes und dichtes Gewebe zu erstellen.

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Was ist Kaliko und wozu kann ich den Stoff verwenden?

Kaliko ist einer der vielseitigsten Stoffe, die heutzutage erhältlich sind. Das Material ist so vielseitig, da es so einfach ist: Je nachdem wie die Baumwolle bearbeitet wird, wie dick die Fäden sind und welche Druck- und Färbeverfahren verwendet werden, sind verschiedene Ergebnisse erhältlich.

Eine der verbreitetsten Nutzen für Kattun ist die Herstellung von Testkleidungsstücken. Bevor Modedesigner womöglich teure Stoffe verwenden, wird ein Entwurf aus günstigeren Stoffen wie Kaliko gefertigt.
Die robuste Struktur des Stoffes ist außerdem nützlich für Tragetaschen, Schürzen, zum Beziehen von Polstermöbeln und anderen Alltagsartikeln, die täglichem Nutzen und möglichem Verschleiß standhalten müssen. Gebleichter und gefärbter Kaliko wird für Kleidungsstücke und Haushaltsgegenstände verwendet.

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Die Herkunft von Kaliko

Kaliko hat eine lange Geschichte als einer der ältesten Stoff auf dem indischen Subkontinent. Das Material wurde von britischen Besiedlern nach Europa gebracht, wo es großen Anklang fand. Historiker schätzen, dass zu dieser Zeit ein Viertel aller Textilien in Indien hergestellt wurden – und das ohne maschinelle Webstühle.
Der englische Name Calico wird heutzutage häufig als Kaliko eingedeutscht. Calico hat seinen Ursprung im Wort Calicut, was in der Zeit der britischen Kolonien der Name der indischen Stadt Kozhikode im Südwesten Indiens war.

Der deutsche Name Kattun leitet sich vom arabischen ab und lässt sich mit Baumwolle übersetzen. Der Schriftsteller Hemachandra beschrieb Kaliko bereits im 12. Jahrhundert als „Stoff mit Lotusmuster“. Die Stadt Kozhikode war das Zentrum zur Herstellung des begehrten Stoffes und wurde von Händlern, Schneidern und Käufern aus der ganzen Welt besucht. Diese wiederrum brachten das Material nach Europa. Zur Herstellung wurde Surat Baumwolle verwendet, was den Stoff günstig und robust machte. Und auch heutzutage sind dies auch die Eigenschaften, für die Kattun bekannt ist.

Die Geschichte von Baumwolle

Die ältesten Belege für den Anbau von Baumwolle stammen aus dem Indus-Gebiet im heutigen Pakistan in der Form von Beweisen von Baumwollsaaten und -fasern, die auf 6000 v. Chr. datiert werden können.
In Europa des 14. Jahrhunderts hatte Venedig das Handelsmonopol auf Baumwolle aus dem östlichen Mittelmeer und behielt das Monopol bis ins 17. Jahrhundert. Mit dem Aufstieg der Britischen Ostindien-Kompanie und des Ostindienhandels fiel der Großteil des Handels mit Baumwolle in die Hände der Niederländer und Briten. Durch die Erfindung der Spinnmaschine im England des 18. Jahrhunderts wurde die kostengünstige Massenproduktion von Baumwolle möglich. Indien wurde zum größten Rohstofflieferanten in der englischen Textilindustrie.

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Weitere Stoffe aus unbearbeiteter Baumwolle

Neben Kaliko gibt es auch andere Stoffe, die aus unbearbeiteter Baumwolle gefertigt werden. Hier einige der beliebtesten Materialien aus ungebleichten Baumwollfasern.

  • Musselin – leichter und feiner Baumwollstoff in Leinwandbindung
  • Gaze – weicher und feiner Stoff in offener Leinwandbindung
  • Canvas – einfache Baumwolle in enger und dichter Leinwandbindung

Kattun war in der Vergangenheit bekannt dafür mit feinen und filigranen Mustern bedruckt zu sein. Jetzt kannst du deinen eigenen Kaliko-Stoff entwerfen und dem Klassiker einen modernen Touch verleihen.

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